Bombay und Greth dürfen zu Hause bleiben

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Leister Einblick27. Aug. 2019

Das Eidgenössische Schwingfest in Zug (ESAF 2019) war grandios.

Autorin: Silke Landtwing, Manager Corporate Communications, Leister Schweiz

Joel Wicki schrammt knapp am Königstitel vorbei, erzielt den zweiten Platz und gewinnt das durch sein Ausbüxen bekannte Rind Greth. Marcel Mathis erreicht am ESAF den dritten Platz und gewinnt somit das Leister-Rind Bombay. Leister-Rind deshalb, weil Leister das Rind für den drittplatzierten Schwinger sponsert.

Keine Sorge, die schöne Bombay darf auf dem Küchlerhof, ganz in der Nähe des Leister-Hauptsitzes in Kägiswil bleiben, denn Marcel Mathis nimmt anstelle des Lebendpreises lieber 20'000 CHF cash.

Genauso machen es übrigens Christian Stucki – anstelle von Muni Kolin, der ihm sonst nur den Rasen zertrampeln würde, wie er auf Nachfrage sagt – nimmt er den Geldpreis in Höhe von 30'000 CHF. Und Joel Wicki freut sich anstelle von Rind Greth über die hart verdienten 24'000 CHF.
Aber eins nach dem anderen. Während die Zuger ihre in zehn Wochen aufgebaute Arena mit der grössten mobilen Tribüne der Welt seit gestern wieder abbauen, verdauen wir erst einmal die Ereignisse des vergangenen ESAF-Wochenendes. In der folgenden Story geht es um die tolle Stimmung am ESAF, wie gut alles organsiert war und was die Leister-Leute erlebt haben. Also ein ESAF-Rückblick von Silke Landtwing, die als Schwinger-Greenhorn das erste Mal für Leister dabei war und ihre Gedanken und Eindrücke mit Ihnen teilt.

Leister am ESAF 2019 in Zug – ein Rückblick

Samstagmorgen 6.30 Uhr, eigentlich viel zu früh, um auf den Beinen zu sein. Aber wenn's ums Schwingen geht, ist das egal. Frühes Aufstehen gehört dazu, denn die Schwinger laufen um 7.30 Uhr in die Arena in Zug. Das will kein Schwingfan verpassen. Wir auch nicht. Wer WIR sind? WIR sind die Mitglieder der Konzern- und Geschäftsleitung der Leister Gruppe und rund 10 Mitarbeitende mit Anhang, die fast kein Schwingfest auslassen. Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug (ESAF 2019) natürlich erst recht nicht. Schliesslich wollen wir unsere Schwinger vom Innerschweizer Schwingerverband (ISV) nicht nur finanziell, sondern auch persönlich als Fans unterstützen.

Nachdem sich der Hochnebel verzogen hatte, strahlte die Sonne mit Schwingern und Schwingfans um die Wette. Besseres Wetter hätten wir fürs ESAF 2019 in Zug nicht bestellen können. Ausgleichende Gerechtigkeit, nachdem es beim Einkleiden der ISV-Schwinger wie aus Eimern gegossen hat.

Was ist Schwingen?

Sie haben keine Ahnung, was Schwingen überhaupt ist? Hier ein paar nützliche Links. So können Sie sich über den Schweizer Nationalsport schlau machen, bevor Sie weiterlesen oder danach. Ganz wie Sie wollen.

Leister-Leute «chömet drus»

«Chömet drus» ist Schweizerdeutsch und heisst so viel wie: «haben Ahnung». Auf der ISV-Tribüne B, im Sektor B4 in den Reihen 31 und 32 sitzt geballtes Leister-Schwinger-Know-how: Regula von Rotz, Ruth Gabriel, Urs Zimmermann, Reto Britschgi, Roland Beeler, Hanspeter Jung, Max Bucher, Stefan Vogler, Urs Schmid, Heinz Röthlin und als einziges Schwinger-Greenhorn mittendrin Silke Landtwing.

Regula und Ruth kennen alle ISV-Schwinger namentlich. Es ist beinahe unheimlich. Zum Glück klappt der Wissenstransfer hervorragend, weil sie direkt hinter Silke platziert sind. Herzlichen Dank an Regula und Ruth – ohne Euch wäre ich aufgeschmissen gewesen. Und an Bruno von Wyl, der das vermutlich bei der Ticketverteilung berücksichtigt hat.

Ruth Gabriel, die freundliche Empfangsdame vom Leister Hauptsitz in Kägiswil, hat die Liste mit der Einteilung der gegeneinander antretenden Schwinger in der Hand. So weiss sie immer, wer gerade gegen wen und auf welchem der sieben Sägemehlkreise kämpft. «Weisst Du, wir am Empfang müssen immer über alles Auskunft geben. Das zieht sich halt so durch.», sagt sie lachend.

Begeisterung bei den Schwingfans

Die Begeisterung der Schwingfans in der Arena ist kaum in Worte in zu fassen. Daher lassen wir lieber gleich Bilder sprechen. Im folgenden Video sehen Sie eine von zahlreichen «Wellen», mit denen die jubelnden Fans die Schwinger anspornen.

Kein ESAF ohne Schweizer Musiker

«Wer hats erfunden? Die Eidgenossen…», Ueli Maurer bringt es in seiner Festansprache auf den Punkt. Das ist nicht zu überhören.

Schweizer Volksmusik ist allgegenwärtig. Entweder vom Band oder und noch besser, wenn sich die «Büetzer-Buebe» Trauffer und Gölä ein musikalisches Stelldichein in der Arena geben. Mehr als 1'000 Menschen kommen für den eindrücklichen Festakt in die Arena und sorgen bei den Besuchern für die eine oder andere Träne oder mindestens für Gänsehaut.

Joel Wicki – Hoffnung der ISV-Fans

Der 22-jährige Joel Wicki vom ISV war einer der Favoriten für den Königstitel. Am Samstag lässt er es richtig krachen und legt seine Gegner in jedem der vier Gänge innerhalb der ersten Minute im Sägemehlkreis auf den Rücken. So führt er am Schluss des ersten Tages die Zwischenrangliste.

Quelle: www.esafzug.ch

Inzwischen wissen wir, dass es diesmal noch nicht für den Königstitel gereicht hat. Die Betonung liegt auf «diesmal».

11 Uhr. Die Sonne scheint. Die Stimmung steigt.

Um 11 Uhr hat die Sonne den Hochnebel fast vertrieben und die Stimmung auf der ISV-Tribüne wird noch ausgelassener und fröhlicher. Das Ploppen der Korken von Weissweinflaschen ist zu hören, Holzbrettchen mit Käse, Salami, Schinken und Brot machen die Runde. Schwingerfans wissen ganz offensichtlich, was schmeckt und zu einem guten Schwinger-Apéro gehört. Und spätestens jetzt wird auch Greenhorn Silke klar, warum immer von «Schwingerfamilie» die Rede ist. Hier wird brüderlich geteilt, wie in einer guten Familie.

Und es geht friedlich zu. Auch wie in einer guten Familie. Bundespräsident Ueli Maurer läuft unbeschwert und ohne Bodyguards übers Festgelände. Bei welchem Grossevent wäre das möglich?

Fans dürfen Glasflaschen und Messer (für den Schwinger-Apéro) mit in die Arena nehmen. Bei einem Fussballmatch undenkbar.

Sogar den Campingplatz hinterlassen die Schwingerfans so ordentlich, wie sie ihn vorgefunden haben. Jeder, der schon einmal nach einem Open-Air-Konzert aufgeräumt hat, weiss, dass das nicht normal ist. Und wenn doch mal etwas liegenblieb, sorgte einer der zahlreichen «Chrampfer» dafür, dass es im richtigen Müll verschwand.

Man nehme

Für ein gelungenes ESAF braucht der Schwingfan so einige Zutaten. Hier eine nicht abschliessende Liste:

  • Einen Wecker, damit man früh genug aufsteht und nichts verpasst.
  • Die Eintrittskarte – gaaanz wichtig.
  • Ein Fernglas, damit man die Schwinger auch aus der Ferne der Tribüne genau beobachten kann.
  • Schwingerkafi (Kaffee mit Pflaumenschnaps) zum Z'morge (Frühstück).
  • Die Apéro-Grundausrüstung bestehend aus: Holzbrettchen, Messer, Käse, Salami, Schinken, Speck, Brot, Weisswein, Rotwein, Bier und Becher. Wobei Weisswein an erster Stelle stehen müsste.
  • Die Einteilung und die Zwischenranglisten – schliesslich hat nicht jeder eine Ruth hinter sich.
  • Gutes Sitzleder oder ein kleines Kissen, denn so ein Tag auf der Tribüne wird ganz schön hart.
  • Sonnenbrille, Sonnencreme, Sonnenhut und ein Regencape, weil Schirme auf der Tribüne tabu sind. Man hat ja nicht immer das Glück, einen Platz auf der gedeckten Tribüne zu ergattern.
  • Den Festführer, damit man sich auf dem riesigen Gelände zurechtfindet.

FAIRNESS

FAIRNESS wird beim Schweizer Nationalsport Schwingen grossgeschrieben. Sowohl bei den Schwingern als auch bei deren Fans. Als Christian Stucki aus Bern den Innerschweizer Joel Wicki besiegt, jubeln ihm die Fans von allen Tribünen zu. Am meisten natürlich die Berner, aber das ist legitim.

Zum Schluss noch ein paar Zahlen

Das ESAF 2019 geht als das grösste Schwingfest in die Geschichte ein und ist der diesjährige Superevent im Schweizer Sport überhaupt. Damit Sie sich ein Bild davon machen können, hier das ESAF in einigen Zahlen:

  • 6'000 Helfer/innen leisten 120'000 Helferstunden
  • 276 Schwinger
  • 8'000 Public Viewing-Plätze
  • 8'500 Manntage von Armee und Zivilschutz
  • 70 ha / 172.97 ac Festgelände
  • 56'500 Plätze für Zuschauer in der Arena
  • mehr als 100'000 Besucher pro Tag, insgesamt geschätzt mehr als 400'000 – zählen unmöglich
  • 10 Wochen Arbeit, um die Arena aufzubauen
  • 3 Wochen Arbeit, um die Arena abzubauen

Essen und Trinken

  • 14'000 l / 3698 gal. Wein
  • 230'000 l / 60'760 gal. Bier
  • 200'000 l / 52'834 gal. Mineralwasser
  • 100'000 l / 26'417 gal. Süssgetränke
  • 58'000 Würste
  • 11'000 Poulets

Nach dem ESAF ist vor dem ESAF

Im Interview mit Radio Pilatus sagte Joel Wicki: «Nach dem ESAF ist vor dem ESAF.» Denn das nächste ESAF in Pratteln im Kanton Baselland wirft bereits seine Schatten voraus.

Wir freuen uns schon darauf, unsere ISV-Schwinger anzufeuern. Vielleicht klappts ja beim nächsten Anlauf mit dem Königstitel für die Innerschweiz.

ISV-Kranzsieger am ESAF 2019 in Zug – brav aufgereiht, Ihr Bösen